Donnerstag, 28. März 2013

28. März. 2012 "Frühlingsgefühle"

Seit 3 Tagen ist meine Fr. Zuckermaus rossig. Und zwar sooo, dass kaum was anzufangen mehr ist mit ihr :-) Wenn mal Grasen nicht interessant ist, sondern nur die Hafifreundin, dann könnt Ihr Euch ja vorstellen, was los is :-)

Umso stolzer bin ich auf meine Maus, weil sie heute trotz aller Rossigkeit soooo brav beim Hufschmied war!!! Kein Rumgetänzel, wiehern nach der Hafifreundin oder Ähnliches... Ganz im Gegenteil, sie war uuuuur brav *freu* Unter solchen hormonellen "Vorbedingungen" ein wahres Geschenk an mich :-)

Worauf ich aber unbedingt mit meinem heutigen Posting hinweisen möchte: Unsere Pferde können nicht immer "gleich funktionieren". Es gibt Tage, da läuft alles super, und dann wieder welche, wos weniger super läuft... Zumind. so wie wir Menschen uns das so vorstellen. :-)

Mit der Zeit kennt man aber sein Pferd. Ich hab gelernt, dass Sie einfach auch ihre Zeit braucht (und eben die Pferdefreunde dann auch "wichtiger" sind, als mit mir Spazieren zu gehen). In ein paar Tagen sieht die Welt wieder gaaaaaanz anders aus! Dann wird sie sicher wieder gern mit mir mitgehen... Früher hatte ich Bedenken, dass wenn ich mich nicht durchsetze, sie dann gar nicht mehr mit mir mitgeht... Blödsinn :-) Ganz im Gegenteil sogar...

So ist es ein Gegenseitiges aneinander Anpassen. Sie nimmt Rücksicht auf mich und ich nehme Rücksicht auf Sie :-)




Dienstag, 19. März 2013

19. März. 2013 "Der Tag des Craic"

Montag, 18. März 2013

18. März 2013 "Tag der Panik"

Jep, auch das gibts bei uns... Und heute war einer davon, ein "Tag der Panik"

Es hat schon damit begonnen, dass sei beim Rüberführen zum Putzplatz um mich rumgetänzelt ist... Da wußte ich schon bescheid, heut ist nix mit Gemütlichkeit :-)

Also hab ich auch das Putzen gelassen und bin mit ihr gleich auf den Roundpen. Dort ein paar Runden im Schritt gegangen zum Aufwärmen... Aber dann gings los... aber hallo! Nur dass das nicht mehr lustig rennen war, sondern richtiges kopfloses reinsteigern!!! Und dann machte ich noch einen Fehler. Ich war dann auch angepisst (Hallo liebes Ego!) und hab mit der Peitsche vor ihr  am Boden geschnalzt... aber dem Moment wars absolut vorbei. ABSOLUTE PANIK!!! Ok, dann hab ich sie rennen lassen.. hab sogar die Longe ausgelassen... bin ruhig in der Mitte stehn geblieben, hab mich "zurückgenommen" und versucht sie mit meiner Stimme "wieder zu erreichen". Es hat zwar gedauert, aber sie wurde wieder ansprechbar... so sind wir dann zur Beruhigung miteinander ein paar Runden im Schritt gegangen.... und danach zum Putzplatz. Aber selbst da: unruhig... nur zum Paddock schauend... "Gut" dacht ich mir, "das bringt heut nix" und hab sie wieder zurückgebracht..

Ich weiß nicht, was heute los war... aber so hab ich sie schon lange nicht mehr erlebt... Wahrscheinlich war einfach auch energetisch zu viel los in den letzten Tagen (Sturm)... was auch immer...  An mir hat es eher weniger gelegen, denn bis auf meinen Ego-auszucker, war ich heute total ruhig...

Tja so ists halt manchmal... es ist immer ein auf und ein ab. Obwohl ich den heutigen Tag nicht als ein "Ab" empfinde. Heute war einfach nur mal alles anders... aber das ist auch ok :-)

Samstag, 16. März 2013

16. März 2013 "bedingungsloses Vertrauen..."

Heute war ein wunderbarer Tag... Wieso??? Ich hab die Zeit einfach genossen... vor allem eines und von dem möchte ich jetzt kurz erzählen :-)


Fr. Zuckermaus und ich, wir waren heute "nur" grasen. Auf einer kleinen "Wiese" bei uns in der Nähe... Dort steht auch einer dieser "Pilze" wo ich immer aufsteige. Anbei ein Photo, damit du weiß, wovon ich da immer rede... davon stehen mehrere bei uns in der Gegend. Gehören zum "wiener Wasserweg"

Jedenfalls bin ich eben bei so einem Pilz aufgestiegen, und hatte aufeinmal den vollen Krampf im rechten Oberschenkel. Sowas ist mir auch noch nie passiert.. Jedenfalls die Überlegung, ob ich jetzt wieder absteige... neeeeeeein... wollt ich doch heimreiten! geht ja gar nicht :-)

Fr. Zuckermaus meinte dann: "jöööö lustig, jetzt gehts wieder heim, da könnt ich doch ein bissl Gas geben" :-) So hab ich dann mein liebes Pferdchen ganz sanft (sie braucht da Gott sei Dank im normalfall echt nicht viel) zurückgehalten, während ich versuchte mein Bein auszustrecken und "ent-krampfen" :-) Was mir auch gelang... 

Als mein Krampf vorbei war, war auch mein Pferd von einer Minute auf die Andere toootal ruhig und ausgeglichen... Wir gingen am gaaaaaanz langen Zügel gemütlich und ruhig nach Hause.. (was hier mal angemerkt nicht unbedingt immer so ist!) 

Und achja: ohne Sattel. :-) Ich reite gerne kurze Strecken ohne Sattel. Man bekommt ein ganz anderes Gefühl. Und generell sitz ich persönlich dann "besser im Pferd". Mein Traum wärs ja, überhaupt nur mit Reitkissen zu reiten, aber dazu ist hier zuviel Verkehr... und dazu ist auch mein Pferd zu temperamentvoll..

Dennoch, dieser Heimritt hatte etwas "magisches". Absolut harmonisch und einfach wunderschööön....

Sicher ein Pferd bleibt ein Pferd. Es kann immer ein Hopser oder sonstwas passieren. Aber eines weiß ich ganz genau: meine Maus würde mich niemals absichtlich runterschmeißen oder verletzen! 

In solchen Situationen kann ich ihr auch zeigen, wie sehr ich ihr vertraue... dass sie auf mich aufpasst.. und das tut sie dann auch :-)

Deswegen hier mein Gedanke: Es heißt ja immer das Pferd muß uns vertrauen... aber wie sehr vertrauen wir denn unserem Pferd???

Danke Fr. Zuckermaus! Du bist das beste Pferd vom ganzen Universum!

Mittwoch, 13. März 2013

13. März 2013 "spielen verbindet"

Nachdem ich jetzt 2 Tage nicht bei Fr. Zuckermaus war, und mir vorgennommen hatte, "rüber" aufs demnächstmalviereck zu gehen, war ich sehr unsicher und nervös... "Rüber" heißt es deswegen, weil unser zukünftiges Viereck beim Nachbarstall ist. Und da muß ich sowieso immer meinen Mut zusammennehmen. Fr. Zuckermaus zeigt dort den  anderen Pferden immer gern, was sie alles so kann (Kopf hoch, Schweif hoch, lustig sein *gg*). Aber viel mehr ist es - wiedermal - meine eigene Unsicherheit... Denn da sind schließlich Leute drüben.. die könnten ja was an mir zu bemängeln haben... Wie schwachsinnig eigentlich, aber das hab ich einfach noch nicht ganz abgelegt... Schon viel besser, aber noch nicht weg :-)

Jedenfalls hab ich meine Maus gleich mal geschnappt, und bin mit ihr rüber. Ohne sie zu putzen, und sie hat echt ausgeschaut wie Sau... Also schön in der Schei*** gelegen ;-) Aber gut, die innere Schönheit zählt ja *lächel* Mir war nur wichtig, dieses Rübergehen gleich und sofort hinter mich zu bringen. Auf den sicheren Platz, die eingezäunte Noch-Weide-bald-Viereck :-) Dort konnte ich dann innerlich ankommen...

Während ich dann die Stangen zum Slalomgehen und als Begrenzung auflegte, wuzelte sich Fr. Zuckermaus im nächsten Dreck. Hätte sich also eh nicht ausgezahlt gehabt, sie zu Putzen *lach*

Wir machten dann unsere Übungen, und hatten viel Spaß. Vor allem zum Schluß, als wir mit der Gartenschlauchpyramide "Fangerl" spielten. Spielen verbindet und es hat etwas befreiendes... Und es zeigt auch, wie sehr wir unserem Pferd vertrauen. Denn dann kanns schon mal passieren, dass Pferd neben einem zum Buckeln und Rumspringen anfang... Und es zeigt auch, wie sehr sie auf der Anderen Seite auf uns aufpassen, auch im Laufen. Denn einmal wär sie fast in mich reingerannt, wich aber noch rechtzeitig aus, damit mir ja nix passiert... Tja, es sind halt nun mal Pferde *Lächel* und da steckt auch viel Kraft dahinter. Schön aber, wenn sie diese zu zügeln wissen, damit uns kleinem Mensch auch im Rumgealbere nichts passiert :-)

Was besonders herzig war: Als ich dann alles wegräumte (also Pylonen, Stangen usw..) begleitete mich meine Maus auf Schritt und Tritt. Sie hätte ja auch derweilen Grasen gehen können, aber lieber blieb sie bei mir... das war sooo süüüüüß... 
Danach gingen wir aber ein bisserl Grasen. :-) Das hatte sie sich echt verdient. Denn heute hat sie anfangs komplett meine ganze Unsicherheit aufgefangen und mir geholfen, wieder meine Stärke zu finden... Zugleich startete ich auch wieder unser Projekt "Rei-Mu-E". (Reinungung unserer Mutter Erde) Heißt Fr. Zuckermaus und ich gingen wieder Müllsammeln. Leider hatte ich ein zu kleines Sackerl mit, aber das war randvoll :-) Und wir gehn die Strecke ja sowieso bald wieder :-) Leider wird bei uns viel aus den Autos rausgeworfen... Fr. Zuckermaus und ich haben also immer was zu tun in der Richtung. Aber immer wieder bewundere ich sie dann, wenn sie vollkommen ruhig auf mich wartet, wenn ich wiedermal irgendwas aus dem Busch hol. Sie ist echt ein Engel mein Pferd... Nur ich bin manchmal ein Hosenscheißer *Lach*

Daheim am Paddock wurde sie dann endlich mal geputzt. Und ich legte auch ein bissi Hand wieder an ihren Beinen auf... Das ganze bei beruhigender Musik. Etwas was ich jedem nur ans Herz legen kann. Nehmt Euch einen Cd-player mit in den Stall. Mit Meditationsmusik oder etwas Anderes, was beruhigend auf Euch wirkt!!!  Das tut Euch und den Pferden gut. Fr. Zuckermaus stand ganz entspannt beim Cd-player und hat halb geschlafen :-) Die Musik bringt einem wieder "auf eine andere Ebene". Weg von der Hektik, weg von so vielen Gedanken... Nehmt Euch die Zeit, es zahlt sich aus!

Und ich kann wieder nur sagen:
Danke Fr. Zuckermaus! Es war ein toller Tag heute mit Dir!!!


Sonntag, 10. März 2013

10. März. 2013 "wo sind meine Leckerlis?"

Fr. Zuckermaus und ich waren heute nur am Roundpen :-) Haben anfangs wieder am "Langsam Schritt gehen" geübt. Und ich an meiner Haltung, an dem wo ich gerade hinsehe, am tiefen Ein- und Ausatmen, an meiner "Entspannung in den Schultern" usw usw.. Tja, wir Pferdemenschen müssen echt an Alles denken. Und DAS ist manchmal alles andere als einfach. :-)

Fr. Zuckermaus ist aber sooo brav gegangen. Diesmal sogar nur mit Halsriemen, also ohne Kappzaum. :-) Auch das Stehenbleiben und Rückwärtsgehen hat gut geklappt... Und wenn sie wiedermal schneller wurde hab ich sie in eine kleine Tour geführt. Das bremst sie total und der Umgang mit ihr wird automatisch wieder ruhiger... Wichtig vor allem aber, dass ich ruhig bin. Und dass ich mich auf sie konzentiere.

Aber dabei blieb es nicht, schließlich hatte ich ihr versprochen, wieder mit ihr am Span. Schritt zu üben. Und DEN liebt sie ja tooootal :-) Manchmal bietet sie ihn auch einfach so an, ohne dass man es von ihr "verlangt". Sicher, WIR können jetzt noch nicht links - rechts - links - rechts im Schritt die Beine in die Höhe werfen. Also ich auch nicht, weil ich mach ja schließlich auch mit bei der Gymnastik. Und vor allem schwer im Roundpen. Aber unser Viereck ist momentan noch in Bau :-)
Dennoch, sie gibt sich solche Mühe. Vor allem, wenn wir stehen, kann sie so brav links rechts links rechts die Vorderbeine in die Höhe werfen. Und es macht ihr einen immensen Spaß.
Was ihr weniger gefällt war dann das nächste Programm. Ich möchte ihr auch das "seitwärts Treten" mit den Vorderbeinen beibringen... nun ja.. ich denke das wird noch dauern, bis sich da mal der Knopf gelöst hat. Denn mit Seitwärts gehen hat sie es generell nicht soooo... *lächel*

Was aber das Tollste am heutigen Tage mit ihr war: Am Ende unseres Übens darf sie sich natürlich immer Wuzeln. Was sie auch gerne macht... aber das sehr schnell... heißt schnell am Boden schmeißen und noch schneller wieder aufstehen. Ich sprinte dann in dem Moment, wo sie liegt zu ihr hin mit Unmengen Karotten :-) Die kriegt sie dann, wenn sie liegen bleibt. Oft wars aber so, dass sie dennoch aufgesprungen ist, oder die Karotten erst im Stehen gefressen hat...

Tja.. heute ging ich wieder zu ihr hin, war aber diesmal nicht so schnell....  und was macht sie? Liegt da und schaut mich an, so nach dem Motto: "He wo bleiben heute meine Leckerlis?"

DAS sind dann die schönsten Momente :-) Wenn unsere Pferde einem sooo vertrauen, dass sie sogar neben einem liegen bleiben *freu*

Danke Fr. Zuckermaus... 

Samstag, 9. März 2013

Tagebuch Zusammenfassung der letzten 2 Jahre Teil2

Anfangs hatte ich (als man dann bereits einen Sattel bei ihr auflegen konnte, aber ganz ehrlich gesagt... jetzt im nachhinein betrachtet dennoch viel zu früh gewesen!) noch Jmd. zum Ausreiten. Das hat sich dann aber anders ergeben und dann stand ich alleine da.

Alleine mit all meinen Ängsten und Selbstzweifeln, die mich mit einem Schlag erwischten... Alles was mein Hafi in mir hinterlassen hatte und noch viel mehr :-) Aber auch vieles was ich selbst immer wieder gewählt habe.. Selbstzweifel... kann ich das???... usw usw...

So begann mein Prozess.. die Suche nach mir selbst und der Weg zur Harmonie mit meinem Pferd... wahrlich kein leichter Weg. Und oft war ich verzweifelt... Was auch letzendlich der Grund dieses Blogs hier ist... Damit andere lesen können, dass sie nicht alleine sind :-) Keiner von uns ist perfekt und wir haben alle noch sooo viel zu lernen von unseren Pferden..

Nun gut, so machte  ich  mich auf dem Weg. Wichtig war mir meinem Pferd seine Freiheiten und seine Meinung zuzugestehen... Was ich lange auch machte.. hieß mein Pferd ging mit mir Grasen :-) Wir gingen nicht weit weg vom Stall, aber es war eine gute Zeit lang... und es war wichtig für uns Beide.. denn Fr. Zuckermaus lernte eine ganze andere Seite an Menschen kennen.. die nicht dominate! und dass auch sie Rechte hat, etwas zu sagen... So verging der Sommer 2011, ohne Reiten... Manchmal sah ich mancher Reiterin traurig nach "Warum sie und warum ich nicht..." Aber Fr. Zuckermaus hat mir gezeigt, dass sie nicht will... jedenfalls dachte ich das damals so... Aber "Irgendwas machen" mit ihr wollte ich auch. So kam ich aufs Clickertraining. Und das war das 1. gemeinsame Miteinander was machen, was ihr Freude bereitete :-) Und mir auch. So lernte ich ihr den Ball zu stupsen und Dinge ins Maul zu nehmen. Das mit dem "etwas ins Maul" nehmen gestaltet sich aber anfangs echt schwierig. Das traute sie sich einfach nicht, und warum soll sie was ins Maul nehmen und aufheben? Bis ich dann auf die Schlauchpyramide im I-net stieß. In der steckte ich eine Karotte rein und somit war der Bann gebrochen :-)

Die Monate vergingen wie im Fluge, und so kam es dass es bereits Dezember wurde.. und ich merkte, wie unglücklich ich eigentlich wegen dem Nicht-reiten war... Ok, SO kanns nicht weitergehen.. eine Pferde-mensch-freundschaft kann nicht ganz einseitig gehen.. ich "brauche" das getragen werden von ihr... Eine ganz wichtige Selbsterkenntnis von mir.... Und so sattelte ich eines Tages mutig auf und ging mit ihr auf den Roundpen. Irgendwie dachte ich, dass es doch mit Clickertraining vom Sattel aus auch gehen müßte.. und ich kann der Maus doch beibringen, dass Reiten auch lustig sein kann. Tja... falsch gedacht... Ich erkannte mein Pferd nicht mehr! Gebuckelt wie eine Wahnsinnige, eine ewige Zeit lang durch!!! also nicht nur ein paar mal, sondern Minuten- ja eher gefühlte Stundenlang. Ich dachte mir nur, wenn Du ihr jetzt eine schmierst, dann verliert sie ganz das Vertrauen... und so hab ich - aber echt jetzt! - gebetet und "es ausgesessen"... Bis sie normal eine Runde mit mir ging.. und danach bin ich abgestiegen..

Ich war aber so derartigst enttäuscht und traurig, dass ich danach eine ganze Woche nicht mehr in den Stall fuhr... Und beim nächsten Stallbesuch nahm ich zum seelischen Beistand meinen Mann mit. Ich wollte nochmals aufsatteln (sonst wär ich wahrscheinlich nie mehr wieder aufgestiegen) und eine ganz kleine Runde mit ihr gehen..
Das ging auch soweit ganz gut, bis zu einem bestimmten Punkt. Da merkte ich, dass sie wieder zum Buckeln anfangen wollten, und da - muß ich gestehen - hat sie mit den Zügeln echt eine abgefangen... Und ab dem Moment hatten wir nie  mehr wieder ein Problem in der Richtung Buckeln!!!!

Daheim angekommen sah ich allerdings, dass ich ihr mit der Trense an der Lefze weh getan hab. :-( Das war natürlich in keinster Weise meine Absicht gewesen und so fing ich an mich über die Wirkung der Trense im Maul im I-net zu informieren... Denn eigentlich träumte ich sowieso vom gebisslosen Reiten :-)
So kam ich dann auf das Bitless Bridle..

Aber weiter zu meiner Reiterei. Ich probierte beim nächsten Mal alleine eine kleine Runde zu gehen. Was insofern gut klappte, aber sie wollte schwer vom Stall weggehen (zäh wie ein alter Kaugummi) und heim wie ein Düsenjet... So dachte ich, ok. Wenn sie mal so überhaupt nicht will, dann lass ichs mal wieder für eine Zeit...

Hab dann aber im Frühjahr 2012 angefangen, bei den kurzen Spaziergängen, die wir damals so machten (also eher mehr so um den Stall herum), bei div. Plätzen aufzusteigen und heimzureiten. Einfach für mich selbst, weil es ein ganz wichtiges tiefes Bedürfnis meinerseits war...
Das ging echt super, und es machte uns beiden eine große Freude.

Ich versuchte unsere Spaziergänge dann etwas auszudehnen und so kam es wie es kommen mußte. TAG X! Der Tag Mitte Juli 2012, an dem ich wiedermal aufwachen durfte, und erkennen mußte, dass man vieles im Guten machen kann, aber es auch Momente gibt, wo man sich auch von einem Pferd nicht alles gefallen lassen darf :-)
Denn als wir an einer bestimmten "Grenze" ankamen, die ich gerne überschritten hätte, fing Fr. Zuckermaus an, sich wie wahnsinnig aufzuführen. So ging ich wieder mit ihr heim... verzweifelt.. traurig.. mutlos.. und wenn da nicht sowieso meine alten Ängste wären, die ich jedesmal zu überwinden hatte, wenn ich in den Stall fahre.. ein roßen großes ungutes Irgendwas in meinem Bauch, gegen das ich nicht ankam... immer wieder dagegen kämpfte.. und je mehr ich kämpfte umsomehr erfasste mich meine Angst. Tja, mein Pferd und ich haben dasselbe Problem.. meine Angst... und sobald wir "aus unserem sicheren Bereich draußen waren" war sie da, mehr denn je..

Dennoch ich faßte meinen ganzen Mut einen Tag drauf später zusammen, und wir gingen wieder die Strecke... Und am selben Punkt fing sie wieder "zum spinnen" an. Diesmal setzte ich mich bei meinem Pferd durch, indem ich mal lauthals mit ihr schimpfte... und zugegebenere Maßen mit dem Führseil Richtung Kruppe warf... Und wißt ihr was: wir habens geschafft! Sind dann ein schönes Stück weit vom Stall weg, bis zu einem netten Platzerl, wo sie grasen durfte. Stolz und voller Freude gingen wir dann wieder heim. Obwohl heimgehen bei meinem Pferd ein guter Begriff ist... Heimrennen passt schon eher... Dennoch! Ein Meilenstein war geschafft! Und so fing ich auch wieder an mit dem Ausreiten.. immer weiter kamen wir vom Stall weg...  :-) zwar wieder langsam weg und sehr schnell heim. Aber bitte! es ging doch! Und zwischendurch wurde natürlich immer wieder fürs Wohl von Fr. Pferd geschaut. Es gibt bei mir IMMER Karotten.. :-) Die ganze Hälfte der Satteltasche ist voll damit :-)

In all der Zeit wurde mir irgendwann klar, dass ein Pferd Führung braucht.. Führung im positiven... nicht mit Dominanz. Denn ganz ehrlich, so manches hab ich in meiner Verzweiflung auch ausprobiert.. von "sie darf nur hinter mir gehen und wenn sie mich überholt spürt sie den Strick" bis zu irgendwelchen "du mußt weichen von mir"- spielchen. Aber das machte ich auch nicht lang.. denn 1. war es etwas was ich mit mir im Inneren nicht vereinbaren konnte und 2. machte das meine Maus noch nervöser als ohnehin... Tja, da war guter Rat teuer, denn wie zum Kuckuck erlangt man Führung??? 
Lange Zeit hab ich danach gesucht, bis mir ein Buch die "Augen öffnete". Führung kann man nicht erzwingen, die muß man sich verdienen... und zwar in dem man beweißt, dass man ruhig und selbstbewußt (hahaha) ist. In Situationen der "panik" die Ruhe und kühlen Kopf bewahrt und somit Sicherheit geben kann... Ich kann also mein Pferd nicht zwingen, mich als Führungspersönlichkeit anzunehmen :-) Und Dominanz hilft da mal so gar nicht. Wem es interessiert, es handelte sich um "Denn Pferde lügen nicht" von Mark Rashid. Ich hatte schon so manch anderes Buch über die "nicht-Dominanz" gelesen gehabt, aber bei dem wurde es mir endlich mal "klar". So hab ich aufgehört auf eine Führungspostion zu bestehen und geh seitdem auch einfach neben der Schulter meiner Maus.

In der Zwischenzeit  fing ich auch an Bodenarbeit-Unterricht bei Kathrin Scheidl zu nehmen. Eine gaaaaaanz ganz liebe Stallkollegin die ein paar Monate vorher bei uns einzog... Und bei Ihr lernte ich bereits in der 1. Stunde soo viel, dass ein ganz anderer Wind in der Beziehung zu meiner Fr. Zuckermaus anfing zu wehen... Mal abgesehen von der Geschichte mit der Führungspostion.
Dazu hatte ich nämlich auch nochmal ein Schlüsselerlebnis. Bei unserem Stall ist ein gewisser Bereich eingezäunt. Den ging ich vom Putzplatz richtung Paddock heim mit meiner Maus. Und da probierte ich etwas aus. Ich ließ sie - ohne sie am Strick zu haben - neben mir gehen. Und blieb dann einfach stehen. Und obwohl ich da bereits hinter ihrer Schulter war, reagierte sie auf  mich und blieb auch stehen. Das hat mich damals echt überrascht und hat mir sehr zu denken gegeben.. Und DAS (kombiniert mit dem Aha-erlebnis des Rashid-buches) war dann auch der Moment, wo ich aufhörte, sie zu zwingen hinter mir zu gehen. Dazu gibt es nur ganz bestimmte Ausnahmen: Wenn wir einen engen Waldweg miteinander gehen, und wenn wir durch eine Türe gehen. DAS sind die einzigen Ausnahmen, wo sie nicht vorne gehen darf... Und seitdem sind unsere Ausflüge um einiges stressfreier geworden :-)

Dennoch, unser altes Problem war ja dennoch da: Meine Unsicherheit und das Heimrennen von Fr. Zuckermaus...

Und ganz ehrlich, daran arbeiten wir zwei immer noch :-) Aber es ist schon viel besser!!! Mittlerweile schaffen wir es, "normal" heimzugehen, und letztens hatten wir einen wunderschönen Ausritt, wo sie beim heimgehen tlw. auch ganz ruhig und entspannt ging...

Wir sind noch längst nicht an unserem Ziel. Und ich habe noch längst nicht meine Ängste besiegt... das werde ich auch nicht... weil ich vor kurzem lernen durfte, dass kämpfen gegen Ängste nichts bringt..
Tja, wenn ich nicht dagegen kämpfen kann... dann darf ich wohl lernen sie zu lieben.. und DAS ist eine ganz neue Erfahrung für mich... im positiven mit Angst umzugehen... mal sehen, wohin mich dieser Weg noch führt :-)
Das war mal der Beginn meines Tagesbuches und vorallem mal die Vorgeschichte von Fr. Zuckermaus und mir...

Weiters werden immer wieder kurze Berichte von dem folgen, was ich mit Fr. Zuckermaus erleben und was ich vor allem daraus lernen darf...




Tagebuch Zusammenfassung der letzten 2 JahreTeil 1

Es war Nov. 2010, als ich die Anzeigen bei Willhaben nach einem Pferdestall zum Spielen für eine Freundin durchforstete... Als ich immer wieder über ein Bild einer weißen Stute stolperte.. "100 %ig Verlasspferd... unverbraucht... aus Notlage heraus zu verkaufen"

Doch mein Verstand sagte immer wieder "Nein, was willst wieder mit einem Pferd? Hast ja eh den Hafi, mit dem Du nicht zurecht gekommen bist? (der übr. ein freies Leben auf 60 Ha in einem Nationalpark führt) usw usw... viele Gründe, kein Pferd mehr zu kaufen, was mein Verstand mir einbrachte, und welche mir mehr als nur logisch vorkamen..

So hab ich die Anzeige zwar beobachtet, die Verkäufer sogar angeschrieben, dass ich kein Pferd brauche, aber der hübschen Stute einen schönen Platz wünsche...

Tja, bis zu dem Tag, als ich beschloss mein Auto zu verkaufen. Weil eh zu viel Angst vorm Selberfahren und stand eh nur unnüzte herum... Also was brauchst ein Auto???? Und dann kam mir die Idee: Ich könnt mir doch um das Geld dieses Pferd kaufen... Aber oh Mann... was wird mein Mann nur sagen zu dieser hirnrissigen Idee???

Überraschender Weise war er gar nicht dagegen.. und auch meine beste Freundin meinte, sie habe mit sowas schon mal gerechnet :-)

Tja, dann kamen uuunsagbar schlimme lange Tage und Nächte, bis endlich der Termin der Besichtigung da war. Der Verkäufer sagte mir am Telefon bereits, dass sie abgenommen habe. Nun ja, ein bissl dünn halt, hab ich mir gedacht. Als ich sie dann sah, war ich vollkommen geschockt. Eh schon übernachtig und völlig fertig aufgrund der Situation an sich und dann "dieser Anblick". Oh Mann, was ist mit dem Pferd passiert????

Schnell stellte sich heraus, dass es wohl am Umzug der Maus lag, dass ihr Freund (auch ein Hafi) sie nicht mehr mochte, sie verbrügelte usw... und sie sich einfach im Innern aufgegeben hatte. Denn Heu war dort in Mengen vorhanden, daran hatte es nicht gelegen....  Nun gut, lange Rede kurzer Sinn. Warum auch das arme Tier so aussah.... Das Pferd mußte mit :-)


Ein paar Tage hatte es dann doch noch leider gedauert, bis Stall, Transporter usw.. alles organisiert war. Was aber insofern "nicht so tragisch war", da der Haflinger, der auf die Maus so losging bereits verkauft war...

Am 10. Jänner 2011 dann war es soweit! Fr. Zuckermaus kam zu  mir... 

Achja und kleines Detail am Rande: mein Auto wurde nicht verkauft.. schließlich mußte ich ja jetzt irgendwie in den Stall kommen :-) 

Die erste Zeit war ausschließlich dem "Aufpäppeln" und Spazierengehen gewidmet. Es stellt sich dann auch heraus, dass sie Probleme mit den Hinterbeinen hatte und das lange Stehen in der Box ihr nicht gut tat. Da ich sowieso kein Freund der Boxenhaltung bin, aber im schnellen nichts besseres gefunden hatte, machte ich mich auf die Suche nach einem Paddock. Den Entschluß traf ich an einem Mittwoch, am Freitag bekam ich ein Angebot, am Samstag sah ichs mir an und am Sonntag den 13. Feb. zogen Fr. Zuckermaus und ich in einen wunderschönen großen Paddock, mit lieben Pferdefreunden (die Stuten im anderen Stall haben sie auch nicht leiden können...)

Seit dem Tag des Umzuges blühte Fr. Zuckermaus auf... Sie wurde ein komplett anderes Pferd! Lebenslustig und mit der Zeit bekam sie auch Selbstbewußtsein.. aber dazu später noch  mehr...