Freitag, 18. April 2014

Was wirklich wichtig ist....

Gestern gings mir echt schlecht... Genauer gesagt war ich emotional in einem tiefen Loch aus Schmerz und Angst... Ausgelöst durch etwas im Außen, was einem Anderen wahrscheinlich gar nicht aufgefallen wäre...

Es ging natürlich um Fr. Zuckermaus. Sie hat sich wohl bei dem Wetter eine Verkühlung zugezogen oder wie auch immer... Jedenfalls war sie so ganz normal im Verhalten, lustig, fressen alles so wie immer... Nur eben ein Geräusch beim Grasen, dass anders war, und ab + an ein Huster...

Jedenfalls brach gestern mittag dann Alles in mir zusammen, bzw aus mir heraus. Wahrscheinlich all die "gesammelten" Zuckermaus-Sorgen in mir ;)

Worauf ich aber aus bin, und das ist der Grund warum ich schreiben. Was mir gestern sooo klar geworden ist... wie egal all die Dinge im Außen dann werden. Ich hätte in diesem Moment (und würde es auch jetzt noch) Alles was ich besitze hergegeben, wenn Fr. Zuckermaus rundum gesund und glücklich wäre!

All die schönen Zaumzeuge, alle herzigen Halfter.... einfach Alles, das ist soooo unbedeutend!!!  Wichtig ist ausschließlich die Gesundheit und die Freude am Leben!

Das ist das Gefühl und die große Lehre, die ich aus dieser Situation mitnehmen durfte! Und deswegen ist es mir auch wichtig, euch das so mittzuteilen!

Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung! 

So überprüft in Eurem Leben, was braucht ihr wirklich an all den Dingen um Euch herum... was ist wirklich wichtig?

In diesem Sinne wünsche ich Euch ein gesegnetes Osterfest!
Mögen Eure Pferde gesund und glücklich sein :)


Mittwoch, 9. April 2014

Wenn wir lernen, still zu werden...

Eine Freundin hat gestern einen tollen Text auf Fb gepostet, den ich hier wiedergeben möchte:


Mensch-Pferd-Kommunikation: die verbale Sprache...

Es ist uns ab unserer ersten Begegnung mit dem Pferd vollkommen bewusst, dass Pferde über keine verbale Sprache verfügen. Natürlich wiehern und schnauben sie, aber dahinter steht wohl kaum eine nähere Grammatik oder ein näherer Syntax. Wozu also reden mit dem Pferd? Eines ist klar, unsere gesprochenen Worte spiegeln sich in der Körpersprache wieder. Und weil sich der Mensch auf die verbale Sprache fokussiert hat, hilft er sich damit seine Körpersprache deutlicher zumachen. Die Inhalte sind zweitrangig, das was zählt, ist welche Energie hinter den Worten steckt und was wir damit zum Ausdruck bringen.

Wen also bestrafen wir eigentlich, wenn wir ein strenges "Nein" von uns geben? Ist es ein Ausdruck der eigenen Unzulänglichkeit, des eigenen Fehlers? Und im Gegenzug wen loben wir, wenn wir ein sanftes "braaaaav" sagen? Letztlich ist es doch auch das Lob an uns, uns dem Pferd in seiner Sprache verständlich gemacht zu haben.

Was aber geschieht, wenn wir auf die verbale Sprache im Umgang mit dem Pferd verzichten? Durch das Ausbleiben werden alle anderen Sinne enorm verschärft, die Feinfühligkeit steigt, das Bewusstsein für die eigenen Körperreaktionen wird geschult und vieles, vieles mehr.

Habt den Mut und verzichtet einmal auf die Sprache, was dabei geschieht ist kaum in Worte zu fassen! 
 


Dass ich das heute gleich ausprobieren mußte, versteht sich von selbst..;)

Das Gefühl nicht zu Reden war interessant... Ich plappere immer Fr. Zuckermaus was vor.. und heute warens vielleicht 5 Sätze.. DAS war echt neu ;) Und irgendwie auch angenehm... Nicht zu reden, ganz bewußt darauf verzichten, das hatte auch irgendwie etwas Beruhigendes... So fühlte sich auch die Zeit mit Fr. Zuckermaus an.. beruhigt, harmonisch.. Und das obwohl wir heute echt ganz argen Wind hatten!!! Alles um uns herum war in Bewegung, aber wir waren ruhig...

Und selbst als wir eine kleine Diskussion hatten :) Es ging darum, dass ich zur nächsten Fress-station wollte, weil dort die Sonne schien... Fr. Zuckermaus aber beim Waldstück bleiben wollte. So sahen wir uns dann Beide an, ich deute mit dem Finger zu der Wiese wo ich hinwollte und dacht bei mir bzw. zu ihr "Na komm, lass uns doch da vor gehen" und sie ging.. ohne mit der Wimper zu zucken. Das ganze spielten wir 3 mal hintereinder, immer mit demselben Ergebnis. Was mich insofern total gewundert und auch erfreut hat, denn es war wirklich so nach dem Gefühl "Na gut, wenn Du meinst, dann gehn wir halt da vor.. wenns da auch Gras gibt ;) ) 

Beim Heimgehen habe ich versucht, mich zu fühlen. Etwas, was ich auch jedem ans Herz legen möchte.. Geht mit Eurem Pferd im Gleichschritt und fühlt in Euch hinein. Fühlt, wie ihr geht, wie ihr euch bewegt, wo eure Probleme liegen, usw... Ich weiß von mir selbst, wo meine Verspannungen liegen... dennoch ist es gut, sie zu fühlen und zumind. versuchen bewußt loszulassen... Ich habe jetzt bei Fr. Zuckermaus keine Veränderungen bemerken können, bin mir aber sicher, dass sie es gefühlt hat!

Als wir heimkamen hatten wir noch ein Highlight in unserer Halle. Da flatterte es ja wie wild durch den Wind... Und ich fragte Fr. Zuckermaus, ob sie da mit mir reingehen möchte, Karotten fressen.. und siehe da, sie ging mit ;) Nur am Halsriemen... sie hätte jederzeit panisch rausflüchten können. Aber ich versuchte in dem Moment echt mich im Inneren total zu entspannen, meinen Körper zu entspannen... einfach da zu sein.. und ihr so zu vermitteln, dass die wildflatternden Wände um uns herum vollkommen egal sind.. im Gegenteil.. Schutz sogar... und sie fraß gemütlich ihre Karotten aus dem Eimer.. Erst als diese aufgefressen waren, meinte sie dann doch, sie müsse jetzt aber aus der Halle raus... Das war für uns ein toller Fortschritt!!!

Und zu guter Letzt hab ich sie auf der Koppel in der Herde dann gefragt, ob sie sich mit mir bewegen möchte.. ob wir schrittgleich ein Stück gehen? Und sie ging mit *freu*..

Der Unterschied ist so enorm, wenn ein Pferd etwas mitmacht, weil es mitmachen möchte! Ich weiß, mit Kapp, oder sonstwas drauf, macht sie Alles was ICH will.. aber wie heißts so schön..

Nehm den Strick weg, und Du siehst, wie es zwischen Dir und Deinem Pferd in Wahrheit steht..  

Ich erweiter hiermit mit : Hör auf zu reden, höre in Dich hinein und schau was passiert...

Wenn ich jetzt noch lernen würde, nicht so viel zu denken, um meinem Pferd mal wirklich zuzuhören, wäre ich wohl der glücklichste Mensch auf Erden..