Mittwoch, 11. März 2015

Jeder Tag...

...bringt neue Überraschungen mit Fr. Zuckermaus. Zuerst möchte ich mal im Jänner anfangen. Da stellten wir Sie in die "Seniorengruppe" um... Da sie in der großen Herde von den anderen Pferden immer wieder gemoppt wurde... :(

Die Umstellung brachte dann einige Probleme mit sich... Fr. Zuckermaus wollte nämlich immer wieder in die große Herde! Sodass wir sie dann sogar einmal kurze Zeit in die Herde zurückstellten. Der Erfolg war dann, dass sie derart von den Anderen gejagt wurde, dass sie fix und fertig, aber dankbar dann in die Seniorengruppe zurück ging. Das war auf der einen Seite ihr eigener Prozeß. Meiner sah etwas anders aus... nämlich sich mit alten Ängsten auseinandersetzen ;)

Fr. Zuckermaus stellte sich nämlich dementsprechend schwierig beim Grasen an.... Sprang für mich völlig unerwartet wie verrückt herum, bekam gleich wieder die Hektik (wie früher...) usw usw.. Manchmal war es so, dass wir 2 min draußen grasen waren, und dann wollte sie sofort wieder in vollster Hektik in den Stall zurück.  Bei mir begannen dann im Innern meine alten Ängste wie früher (soweit, dass ich mich sogar überwinden mußte in den Stall zu fahren). Da war mir klar, da ist noch einiges in mir, was ich annehmen und lieben lernen durfte.  Dank meines Puzzle-hobbies und den vielen Vorträgen vom Robert Betz, ging ich in diese Gefühle hinein um sie ebenso anzunehmen... Und im gleichen Atemzug fing ich auch an, Fr. Zuckermaus im Außen so anzunehmen, wie sie gerade ist. Ohne wenn und aber...  Das für mich erstaunliche war dann, je mehr ich alles annahm, umso "normaler" wurde mein Pferd wieder! Ich denke, dass sicher auch das Ankommen in Ihrer "neuen" Herde ein wichtiger Faktor war, und dass auch dieses seine Zeit brauchte... Zumal sie ja jetzt die "Starke" in der Gruppe ist und alles unter Kontrolle hat *hihi*. Die letzten 2 Monate waren für mich also sehr sehr lehrreich, manchmal auch schlimm und frustrierend, aber vor allem sehr interessant!

Umso dankbarer bin ich die letzten Tage, dass Fr. Zuckermaus und ich wieder lange in "unserem" Garten grasen waren... Wir wieder in uns gegenseitig ankommen... wieder "diese Verbindung" zwischen uns spürbar ist...

Gestern hab ich dann unsere Zeit im Garten sehr genossen... Es ist absolut befreiend im Inneren, mit seinem Pferd nichts "tun zu müssen" sondern einfach nur beim Fressen zuzusehen :) Das Schöne war, dass Sie sich im Garten gewuzelt hat.. Ich find es absolut beeindruckend, wenn man selbst am Boden liegt und sich neben einem ein Pferd wuzelt *gg*











und Sie dann wie wild herumgaloppiert ;) Es ist immer wieder beeindruckend, was für eine Kraft in Ihr steckt....










Jetzt im nachhinein bin ich ihr sehr dankbar, denn ich mußte mir ganz alte Dinge in mir nochmal sehr genau ansehen.. vor allem auch, wo die Ursache von meinen Ängsten im Umgang mit Pferden lag... da flossen auch so manche Tränen und ich kann wirklich jedem nur ans Herz legen, hört Euch mal einen Vortrag/Meditation vom Robert Betz an!!! (gibt einige hier im Net!)



Auf der anderen Seite habe ich das große Glück, dass ich mich seit kurzem um ein 2. Pferd im Stall kümmern darf, von dem ich auch sehr viel lernen darf... Dieses Pferd strahlt im Inneren so eine Ruhe aus, dass ich selbst in dieser Ruhe ankomme... einfach sein.. einfach atmen.. einfach wahrnehmen... einfach wunderschön..

Hier möchte ich sie  Hasi nennen... (nenne ungerne die "echten Namen" im Net)
Als ich Sie mal so nannte, reagierte sie gleich mit Kauen und Schlecken darauf ;) deswegen ist jetzt das große Hasi ;)

Hasipuppi (ok jetzt übertreib ichs etwas...) hatte, als ich Ihre Betreuung übernehmen durfte, ziemlich viel Angst in der Halle. Vor allem bei Wind! Heißt, ich ging mit ihr rein, und sie begann um mich herumzubuckeln und panisches galoppieren.  Außerdem gab es auch ein paar andere "Baustellen" bei ihr... Vieles, wovor sie Angst hatte... Was für mich megainteressant war, dass ich ja gerade in dem schwierigen Prozeß mit der Zuckermaus war.. und dann hatte ich das Hasi da galoppierend an meiner Seite, und es brachte mich im Inneren überhaupt nicht aus meiner Mitte... So überlegte ich mir, wie ich dem Hasi helfen konnte... Ihre Ängste zu betrachten, anzunehmen und vielleicht auch gehen lassen zu können. 

Klar ist in erster Linie, nichts, was sie nicht von sich selbst anbietet, zu verlangen!!! Die Halle war somit für uns Beide nur eines: Fressplatz. Es dauert keine 5 Tage, bis sie von alleine reinging ;) Schließlich wartete da ja ihr Hafer und die Karotten.. Halle ist was tolles. ;) Und selbst wenn sie Angst bekam sagte ich zu ihr: "Hasi, darfst jetzt Angst haben, alles ist in Ordnung..." Wow, was Worte so alles bewirken können... Gestern war sie kurz "alleine" in der Halle. Also ich stand ein paar Meter weiter weg und redete mit der Stallbesitzerin. Und da erschrack sie vor etwas, galoppierte ein Stück weg... Ich rief sie, bzw. rief ihr zu, dass sie ja noch ihre Karotten habe... und siehe da, sie blieb stehen, schaute kurz, und ging von alleine in die Halle ;) Das war echt beeindruckend! Ich war auch sehr überrascht! Vor allem darf man eines nicht vergessen, MUTIG IST NUR DER, DER AUCH DIE ANGST KENNT ;) Jmd. der keine Angst fühlt, ist in meinen Augen tollkühn, lebensfroh oder was auch immer. Nur nicht mutig. Denn zum Mut gehört die Angst! So ist das Hasi in meinen Augen ein absolut mutiges Pferd! Sie stellt sich so vielem!!! wow!

Unser Ablauf ist dann so, dass wir uns nach dem Fressen am Viereck wuzeln gehen, um danach den Stall zu erkunden. Und da gibt es viel anzuschaun. Sie ist auch ein sehr neugieriges Pferd! Möchte alles genau untersuchen.... Auch wenn sie mal Angst vor was hat! Enge Räume zb. wie der Unterstand... mittlerweile gehn wir auch rein ;) oder der Fliegenvorhang.... Und ich merke soeben im Schreiben, dass ich mit ihr nichts Anderes als mit der Fr. Zuckermaus mache.. Ich nahm die Zuckermaus in ihrem Verhalten so an, wie sie war, und auch das Hasi... Wenn sie Angst hat, dann ist es vollkommen ok. Sie darf Angst haben, und ich bewunder aber immer wieder, wie schnell sie wieder in ihrer Ruhe ankommt. Denn eigentlich ist sie ein sehr tieffühlend, ruhiges Pferd, in sich selbst angekommen. Oft stehen wir nur da, und schauen in Nachbars Garten...

Für mich persönlich war sie jetzt in der "schwierigen" Zeit mit der Zuckermaus, Balsam für meine Seele. Denn sie glich etwas in mir aus. Auch wenn ich es nicht ganz erfassen kann, was es ist, aber das was sie macht, macht sie sehr gut. 

Auf der anderen Seite mag sie vieles, was für Fr. Zuckermaus eher "unwichtig" ist. Wie Putzen und kuscheln... Und als wir gestern so am Putzplatz standen (achja, da bin ich sehr stolz auf sie, denn früher ließ sie sich nach Aussagen Anderer nicht anhängen bzw. bekam Panik. Sie hat da sicher mal eine ganz traumatische Erfahrung machen müssen... Sie ist mal Rennen gegangen udn war dannach im Schulbetrieb :(
Nun gut, ich hab ja meinen Spezialstrick von Barefoot. Als ich sie das erstemal anhing, sagte ich zu ihr, sie kann sich jederzeit befreien.... Ich weiß nicht, ob es das ist, was sie beruhigt, aber ich hatte bis dato keine Panik-situation ihrerseits. Ganz im Gegenteil...) war ich sooo sehr im Sein mit ihr. Neben uns war viel "Aktion". Menschen, die viel redeten, Kinder die herumtollten.. Aber wir waren in dem Moment einfach nur... Und da konnte ich zum ersten mal erkennen, was für einen Prozeß ich eigentlich schon hinter mir habe... und wo ich jetzt sein darf... im jetzt... 
Ich möchte das jetzt nicht überbewerten, aber manchmal tun mir die anderen Menschen leid. Sie versäumen soviel, wenn sie immer im Außen sind... Soviel Tun.. und so wenig sein... fühlen.. Ein Erlebnis mit dem großen Hasi, für dass ich Ihr sehr dankbar bin...

Und hier ein Photo vom großen Hasi (an dieser Stelle danke an ihre Besitzerin, die mir dies hier alles ermöglicht und auch erlaubt!)



Ich habe jedenfalls ein großes Glück, zwei so tolle Pferde an meiner Seite zu haben :)









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